Einladung zur Frauen/FLTI- Veranstaltung

Die kurdische Frauenbewegung und die Situation in Afrîn/Nordsyrien
Im Sommer 2012 konnten kurdische Frauen-und Volksmilizen die drei kurdischen Gebiete Afrîn, Kobanî und Cizirê im Norden von Syrien unblutig unter ihre Kontrolle bringen. Dies gelang, da die  Armee des Assad Regimes ihre Macht dort weitgehend verloren hatte.
Ein langgehegter Traum kurdischer Frauen wurde wahr: Eine Selbstverwaltung auf der Basis
von Pluralität, Ökologie, Basisdemokratie und vor allem Frauenbefreiung. Frauenräte, –
Kooperativen -Zentren und –Akademien wurden mit großer Begeisterung aufgebaut.
Während westliche Demokratien zwar häufig Frauenrechte thematisieren, wurde in Rojava/
Nordsyrien tatsächlich eine frauenorientierte Gesellschaft entwickelt. Die kurdische
Bewegung wurde zu einem ernsthaften nicht-religiösen Akteur im Nahen Osten. Enorme
zivilgesellschaftliche Fortschritte wurden möglich. Umso unverständlicher ist es, dass die Bundesregierung den Diktator Erdogan unterstützt. Der türkische Staatspräsident gab am 20. Januar diesen Jahres den Befehl den westlichsten

Teil von Rojava, Afrîn, durch einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu besetzen. Auch
Jihadisten, wie die Al Qaida und Kämpfer des islamischen Staates beteiligten sich.
Frauenprojekte wurden zerschlagen, mehr als 200.000 Menschen vertrieben, historische
Anlagen zerstört und viele Menschen ermordet oder verletzt.
Wir haben Lydia Gottschalk eingeladen, die mehrere Jahre in Rojava/ Nordsyrien gelebt und in verschiedenen Frauenprojekten gearbeitet hat. Sie ist Sozialpädagogin und wird uns über die kurdische Frauenbewegung und ihre Aktivitäten in Rojava berichten.
Gülistan Kalo wird über die Situation in Afrîn berichten, woher sie kommt. Ihren Sohn hat sie

im Kampf gegen den islamischen Staat verloren. Während sie und ihr Mann nach Hamburg flohen, ist ein Teil ihrer Familie noch in Afrîn.
Ort: Curio Haus

Rothenbaumchaussee 13, 20148 Hamburg
Datum: Sonntag, 29. April 2018, 16.00 Uhr
Kampagne Gemeinsam Kämpfen Tel. 0157-50787961
#FrauenFuerAfrin
#GemeinsamKämpfen

Boykott Sibel Can

Am 6. April um 18:00 Uhr wird es eine Kundgebung gegen das Konzert von Sibel Can-Unterstützerin des Angriffskrieges der Türkei, vor dem Phönix Veranstaltungssaal GmbH, am Wall 20, 21073 Hamburg geben.

Quelle s.u.: Sibel Can und Erdogan in Hatay

Die türkische Pop-Sängerin Sibel Can ist eine bekennende Unterstützerin
Erdogans und des faschistischen AKP-Regimes in der Türkei. Dies hat sie bei zahlreichen Bekundungen und durch Unterstützungsaktionen für Erdogan und die AKP unter Beweis gestellt. Ihr letzter Auftritt dieser Art war der gemeinsame Frontbesuch in Hatay am 1. April, wo sie zusammen mit anderen bekannten Sänger*innen, Künstler*innen sowie Erdogan die Soldaten besucht hat, welche am völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Afrin beteiligt waren.

Die türkische Armee hat nicht nur völkerrechtswidrig einen Krieg gegen eine friedliche und demokratische Region begonnen und hunderttausende Menschen zur Flucht gezwungen, sondern zusammen mit islamistischen Söldnern Plünderung, Vergewaltigung und Folter in Afrin zu verantworten. Das Erdogan-Regime führt gezielte Öffentlichkeitsarbeit durch, die die Unterstützung bekannter Künstler*innen für sich nutzt. Hierdurch generiert die AKP Legitimation und Unterstützung für ihr diktatorisches Regime. Beispiele aus vergangen faschistischen Regimen zeigen, dass opportunistische Künstler*innen sehr oft eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Etablierung und Erhaltung der diktatorischen Herrschaft gespielt haben.

Sibel Can macht sich zum Instrument und Handlangerin des AKP-Faschismus, welcher nicht nur in der Türkei die demokratische und kurdische Opposition terrorisiert, sondern auch Rojava und den Nordirak für seine Großmachtfantasien einnehmen will.

Sibel Can mag innerhalb dieser Türkei opportunistisch, nationalistisch und demokratiefeindlich agieren können. In Harburg aber wird sie auf demokratischen Protest stoßen, der ihr den Spiegel vorhält und zeigt, dass ihre Unterstützung für Krieg und Faschismus nicht akzeptiert und folgenlos bleiben wird.

Kommt zur Kundgebung vor dem Phönix Veranstaltungssaal GmbH, Am Wall 20 21073 Hamburg, am Freitag den 6. April um 18.00 Uhr.

 

Ein Artikel zu Hatay mit Bildern von Erdogan und Can unter:

http://www.avrupa-postasi.com/magazin/hatay-a-giden-sibel-can-in-avrupa-konserlerine-iptal-tehlikesi-h103161.html

WorldAfrinDay – Afrin ist nicht alleine!

Gegen Angriffskrieg, Vertreibung und Besatzung – für Frieden und demokratische Selbstbestimmung in Nordsyrien

Demonstration: Samstag 24.3., 14 Uhr, Hachmannplatz am Hauptbahnhof

Seit dem 20. Januar führt die Türkei einen Angriffskrieg gegen die
Region Afrin in Nordsyrien (Rojava) durch. Mit Hilfe von
islamistischen Milizen hat die türkische Armee ein Gebiet
überfallen, das bislang vom Krieg weitgehend verschont geblieben war.
Mittlerweile ist fast ganz Afrin besetzt, mehr als 500 Zivilist*innen
wurden getötet.

Hunderttausende Bewohner*innen, fast die gesamte Bevölkerung  Afrins
ist auf der Flucht. Die ethnische „Säuberung“ des Gebietes von
seiner kurdischen Bevölkerung und die Ansiedlung islamistischer
Kämpfer mit ihren Familien ist das erklärte Ziel Erdogans. Auch wenn
sich die Verteidiger Afrins, mit Rücksicht auf die Bevölkerung, momentan zurückhalten, haben sie weiteren Widerstand angekündigt.

Seit zwei Monaten sind wir auch in Hamburg fast täglich auf der
Straße, um ein Zeichen für Frieden und gegen den Krieg zu setzen.
Während das Erdogan-Regime in der Türkei die Demokratie abschafft
und militärisch in Nachbarländer eindringt, schweigen die deutsche
Bundesregierung und die anderen NATO-Staaten. Die Rüstungsexporte in
die Türkei werden weiter vorangetrieben, und deutsche Waffen sind es,
die gegen die kurdischen Volksverteidigungskräfte YPG/YPJ und die
Bevölkerung eingesetzt werden.

Schweigen wir nicht zu diesem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, der
massenhaften Vertreibung der lokalen Bevölkerung und der Besatzung!
Für ein friedliches Zusammenleben aller Bevölkerungsgruppen in
Syrien, für Demokratie und Selbstbestimmung, für ein Ende des
Krieges. Schluss mit dem Wegschauen der Bundesregierung, von UN und
„internationaler Staatengemeinschaft“! Schluss mit der
Kollaboration mit dem Erdogan-Regime in der Türkei!

Kommt zur Demonstration zum Welt Afrin Tag:

Samstag 24.3., 14 Uhr, Hachmannplatz am Hauptbahnhof

 

Presseerklärung Hungerstreik-Hamburg, den 18. März 2018-Abgesagt

*Solidaritätskomitee “Hamburg für Afrin”*

Hamburg, den 18.März 2018

 

*Geplanter Hungerstreik kann nicht stattfinden*

Heute Nacht ist die türkische Armee mit ihren jihadistischen Söldnern in
die Stadt Afrin eingedrungen und konnte offenbar große Teile der Stadt
einnehmen.

Dazu erklärte das Informationscenter Afrin *_IC
Afrinresistance_*_‏_ _@*ICafrinresist*_:

„Mit der Unterstützung von Russland, den USA und dem Schweigen der UN
haben die jihadistischen Truppen der Türkei Afrin erreicht. Das zeigt,
dass der „Kampf gegen ISIS“ der internationalen Kräfte nichts als eine
Lüge und Heuchlei ist. Die Menschen in Afrin erleben die Grausamkeit der
Türkei und der IS Besatzer.“

Offenbar gibt es noch Widerstand der YPG (Volksverteidigungskräfte) und
YPJ (Frauenverteidigungskräfte), der Großteil der Bevölkerung scheint in
Richtung Aleppo geflohen zu sein. Das IC AfrinResistance berichtet von
hunderten toten Zivilisten, allein in der Stadt Jinderes. Auch erste
Hinrichtungen sind belegt. Augenzeugen haben die geköpften Leichen von
YPG und YPJ Kämpfer*innen gesehen.
https://twitter.com/ICafrinresist/status/975312377586601984

Die St. Petrikirche, in der die Jugendlichen den Hungerstreik beginnen
wollten, hat dies verweigert. Das müssen wir respektieren. Aufgrund der
veränderten Lage, werden wir andere Aktionsformen durchführen.

Am 24.3 ist eine Hamburgweite Demonstration geplant.

* *

*Pressekontakt:*

Das Solidaritätskomitee “Hamburg für Afrin” ist ein Zusammenschluss von
über 30 Organisationen, darunter das Demokratisches Gesellschaftszentrum
der Kurden*innen in Deutschland (NAV-DEM Hamburg), die Alevitische
Gemeinde Hamburg, der Hamburger Landesverband der Partei DIE LINKE und
der Arbeitskreis Frieden bei Verdi.

*Sehr geehrte Medienschaffende, Journalist*innen für Print und Online im Ressort Politik*

Das Solidaritätskomitee  Hamburg für Afrin ist Teil der weltweiten Proteste gegen den Krieg in Nordsyrien und bittet um Veröffentlichung folgender Pressemitteilung:

*Hungerstreik für den Kampf um Frieden in Afrin*

Heute am 18.03.2018 beginnt in der Hauptkirche St. Petri ein Hungerstreik einer größeren Gruppe geflüchteter Kurden*innen aus Afrin und Unterstützer*innen.

Der Protest richtet sich gegen die Politik der Bundesregierung, die im Schulterschluss mit der Türkei diesen völkerrechtswidrigen NATO-Staat Türkei führt gemeinsam mit jhadistischen Milizen in der Region Afrin „eine Invasion durch, deren Motivation die Durchführung eines Genozids ist“, so der Dachverband kurdischer Institutionen, die Union der Gemeinschaften Kurdistans (KCK), angesichts des drohenden Massakers,“ https://www.jungewelt.de/artikel/328793.gefahr-eines-genozids.html

*Aziz Kurt*, Vorsitzender des Kulturvereins Suryoye (aramäische Christen) in Hamburg erklärt dazu:

„Der Einmarsch der türkischen Armee mit Jihadisten in Afrin stellt für die Minderheiten der Eziden und Suryoye eine große Gefahr des Genozids dar.Wir begeben uns in die Obhut der Kirche, in der Hoffnung, dass wir mit unserer Aktion einen gemeinsamen Schutz für unsere Glaubensbrüder und Schwestern in der umkämpften Region im Kanton Afrin erreichen können.“

*Mahmut Erdem,*Sprecher der alevitischen Gemeinde In Hamburg:

„Mitglieder unserer Gemeinde haben Familienangehörige in Afrin, die vom Tod bedroht sind. Die Stadt Afrin wird seit Tagen bombardiert. Die Versorgung der Bevölkerung ist unterbrochen. Täglich werden dutzende Menschen durch Bomben getötet.“

Als Ausdruck zivilen Ungehorsams ist ein Hungerstreik gewaltfreier Protest und legitimes Mittel, um auf die Situation der bedrohten Bevölkerung des Kantons Afrin in Nordsyrien aufmerksam zu machen.

*Die Hungerstreikenden fordern insbesondere die Bundesregierung auf, den Angriffskrieg der Türkei mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen zu stoppen, alle Waffenlieferungen, finanzielle und politische Unterstützung der Türkei sofort zu stoppen. *

*Beendigung des Krieges*

*Fredrik Dehnerdt, *stellvertretender Vorsitzender GEW Hamburg:

„Krieg, Terror und ethnische Verfolgung stellen gleichermaßen unerträgliche und nicht hinnehmbare Verletzungen der Menschenrechte dar. Die GEW fordert alle politisch Verantwortlichen, alle Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, alle Kolleginnen und Kollegen auf, sich für die sofortige Beendigung der militärischen, kriegerischen Invasion der Türkei in Syrien einzusetzen.“

*Operation „Olivenzweig“ mit deutschen Waffen*

Die Beteiligung deutscher Waffen ist hinreichend belegt. „Deutschland liefert trotz der türkischen Kriegsbeteiligung noch immer Waffen an den Staat <http://www.zeit.de/politik/ausland/2018-03/tuerkei-waffenlieferung-deutschland-nato-partner>. Wie eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag an die Regierung ergab, wurden in den ersten fünfeinhalb Wochen der türkischen Operation Olivenzweig <http://www.zeit.de/2018/05/syrien-tuerkei-offensive-kurden-ypg> gegen die YPG 20 Exportgenehmigungen für deutsche Rüstungsgüter im Wert von 4,4 Millionen Euro erteilt. Das ist deutlich mehr als im Vergleich zum Vorjahr.“

http://www.zeit.de/politik/ausland/2018-03/kurdenmiliz-ypg-syrien-afrin-krieg-tuerkei-eu-parlament

*Flüchtlingsabkommen*

Die Teilnahme der Türkei am Krieg in Syrien hat dazu geführt, dass seit 2011 rund 3,5, Millionen syrische Kriegsflüchtlinge in der Türkei Zuflucht gesucht haben. Das vor zwei Jahren von der Europäischen Union (EU) geschlossene Flüchtlingsabkommen mit der Türkei beschert der Türkei in Kürze weitere drei Milliarden Euro. https://www.jungewelt.de/artikel/329016.erdogan-macht-kasse.html

*Repression*

Kriminalisierung von Kriegsgegnern und Antimilitaristen, Beschlagnahmung von Literatur wie z. B. den dreibändigen Memoiren von Sakine Cansiz, die 2013 in Paris von einem Mitglied des türkischen Geheimdienstes ermordet wurde, und kurdischer Musik passiert nicht nur in der Türkei, sondern auch hier.

Die YPG Fahne der syrischen Kurden, die sich den IS- Milizen entgegenstellten ist verboten, die Organisation nicht.

Das Newroz Fest wurde unter Verbotsvorbehalt gestellt. Nach Aussagen des ehemaligen Bundesinnenministers Baum in der Sendung Monitor vom 15.03.2018 ist dieser Sachverhalt  mit der Verfassung nicht zu vereinbaren, sondern verfassungswidrig.

https://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-unter-generalverdacht-kurden-in-deutschland-100.html

*Pressekontakt:*

Das Solidaritätskomitee “Hamburg für Afrin” ist ein Zusammenschluss von über 30 Organisationen, darunter das Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurden*innen in Deutschland (NAV-DEM Hamburg), die Alevitische Gemeinde Hamburg, der Hamburger Landesverband der Partei DIE LINKE und der Arbeitskreis Frieden bei Verdi.

Newroz 17.03 Hannover

Es geht Krieg von Deutschland aus!
Die Bundesrepublik Deutschland ist Kriegspartei. Sie exportiert ihren Krieg in die ganze Welt. Das Geschäft mit den Waffenlieferungen brummt.
Es werden nicht mehr nur Kriegswaffen aller Art in der BRD gebaut und in die ganze Welt geliefert, sondern sogar ganze Waffenfabriken in anderen Ländern errichtet, um die deutschen Exportbeschränkungen zu umgehen. Der Waffenproduzent Rheinmetall mit Hauptsitz in Düsseldorf will eine ganze Panzerfabrik in der Türkei bauen.

Die Waffenhändler*innen erhalten die gleiche uneingeschränkte politische Rückendeckung der Bundesregierung wie deren Waffenbrüder. Enge politische Kontakte zum AKP-Regime werden immer noch mit dem EU-Türkei-Deal gegen die Fluchtbewegungen aus dem Mittleren Osten und Afrika gerechtfertigt. Dabei profitiert die Bundesregierung von den wirtschaftlichen Beziehungen und jedem gegenseitigen Besuch, jedem Geschäft.
Die Bundeswehr soll den politischen Einfluss im Mittleren Osten militärisch sichern. Im Süden der Türkei stehen nach wie vor Luftabwehr-Systeme der Bundeswehr. Die deutsche Luftwaffe fliegt Aufklärungseinsätze über Syrien, mit deren Daten Angriffskriege geführt werden. Peşmerga der PDK Barzanîs in Südkurdistan/Nordirak werden schon seit Jahren ausgebildet und ausgerüstet, um die Interessen der BRD in der Region gewaltsam zu sichern, auch gegen die kurdische Bevölkerung.
Dieser Einfluss soll nun auf den gesamten Irak ausgeweitet werden, indem auch Soldaten der irakischen Zentralregierung ausgebildet werden.
Der Krieg der BRD richtet sich aber nicht nur nach „Außen“, sondern äußert sich auch durch Repression im „Inneren“: Besonders die türkische und kurdische Linke wird mit dem Stigma des Terrorismus belegt und mithilfe der §§ 129, 129a und 129b StGB verfolgt. Die Freiheitsbewegung Kurdistans wird zudem mit einem seit einem Jahr noch umfassenderen Verbot ihrer Fahnen und Symbole konfrontiert – selbst das Bild Abdullah Öcalans darf nicht mehr auf Versammlungen gezeigt werden. Die Polizei und die Versammlungsbehörden bereiten sich auf eine regelrechte Hexenjagd gegen Alle vor, die der PKK-Nähe verdächtigt werden könnten; Vereinsverbote werden regelrecht heraufbeschworen. Diese Eskalation geht eindeutig von Seiten des Staates aus, nicht von der kurdischen Bewegung und ihren Freund*innen. Warum gerade diejenigen kriminalisiert werden, die sich verantwortungsvoll und selbstlos für Frieden und Demokratie in Kurdistan und dem Mittleren Osten einsetzen, kann nicht anders glaubhaft erklärt werden, als mit den Interessen der Bundesregierung und des Staates BRD.

Gemeinsam Afrin verteidigen! Unsere Freund*innen verteidigen!
Der NATO-Staat Türkei führt gemeinsam mit dschihadistischen Gruppen einen Angriffskrieg gegen den Kanton Afrin der Demokratischen Föderation Nordsyrien. Die Internationale Staatengemeinschaft schweigt dazu weitestgehend, damit Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt werden können. Die Bundesregierung hält es nicht einmal für nötig zu erklären, wie sie zu dem Einsatz deutscher Waffen in diesem Krieg steht. Sie redet sich mit einer „fluiden Lage“ vor Ort heraus; es lägen ihr keine gesicherten Erkenntnisse vor. Bundesaußenminister Gabriel lügt, wenn er behauptet, es hätte keine Deals für die Freilassung der Journalist*innen Meşale Tolu und Deniz Yücel gegeben. Weder die Türkei, noch die NATO oder die BRD haben ein Interesse an sicheren Gebieten in Nordsyrien, an antikapitalistischen Freiräumen, an der Rojava-Revolution.
Denn Rojava ist eine Frauen-Revolution! Von autonomen Strukturen in allen politischen, sozialen und militärischen Bereichen bis hin zum Frauendorf Jinwar haben Frauen und feministische Menschen ihre eigene Bewegung aufgebaut und die Frauenbefreiung auf ein neues Niveau gehoben.
Sie stellen eine Garantie für den Fortgang der Revolution, aber auch für die Entschlossenheit ihrer Verteidigung dar. Von den patriarchalen Regimen und ihren Armeen haben FLTIQ* (Frauen, Lesben, Trans-, Intersexuelle und queere Menschen) nichts zu erwarten als Unterdrückung.
Denn Rojava ist eine internationalistische Jugend-Revolution! Aus der ganzen Welt gehen junge und alte Menschen nach Rojava, um die Revolution mit ihren Erfolgen und Schwierigkeiten kennenzulernen. Die Jugend hat dabei eine Vorreiter*innenrolle eingenommen. Sie hat mit der Jugend Rojavas die Internationalistische Kommune ins Leben gerufen, um ein Knotenpunkt und Epizentrum der Revolution zu werden und Verbindungen in die ganze Welt aufzunehmen.
Denn Rojava ist eine demokratische Revolution! Basisdemokratie, Bildung, solidarische Wirtschaft und ökologisches Bewusstsein sollen die Teilhabe und Selbstbestimmung der Gesellschaft in allen Bereichen ermöglichen und stärken. Das System der Kommunen, Räte, Akademien und Kooperativen nach den Ideen des Demokratischen Konföderalismus Abdullah Öcalans ist nicht nur für die krisengeschüttelte Region des Mittleren Ostens ein
Hoffnungsschimmer.
Denn Rojava ist die Grundlage einer sozialen Revolution! Schon heute werden die basisdemokratischen Strukturen in Nordsyrien genutzt, um die Gesellschaft langfristig und nachhaltig zu verändern. Das System der heute herrschenden patriarchalen Kapitalistischen Moderne wird herausgefordert und ein anderes, ein freies Leben erprobt.
Aus den Gründen, aus denen die Herrschenden die Rojava-Revolution hassen, fühlen wir uns, als Linke in der BRD, Rojava verbunden und empfinden Freundschaft mit denjenigen, die sie in Afrin verteidigen.

Wir brauchen Rojava!
Rojava gibt uns die Hoffnung, dass ein freies Leben in einer anderen Gesellschaft möglich ist. Rojava gibt uns die Hoffnung, dass der Kampf gegen die Kapitalistische Moderne nicht aussichtslos ist. Diese Hoffnung ist für eine linke Bewegung in der BRD und eine globale Vernetzung systemkritischer Kräfte lebenswichtig. Sie gibt uns den Mut, uns auch hier in der BRD der Übermacht entgegen zu stellen, an der Seite der kurdischen Bewegung.
Wir wollen gemeinsam mit ihr voneinander lernen und aufeinander zugehen.
Einen weiteren Schritt in diese Richtung werden wir bei der Newroz-Demonstration am 17.03.2018 in Hannover machen.

Kommt am 17. März nach Hannover und feiert Newroz mit uns!
Gemeinsam die Rojava-Revolution verteidigen!

Es soll am 17.03.18 um 11.00 Uhr zwei Demozüge zum Operplatz geben, auf dem die Abschlusskundgebung von ca. 13.00 bis 18.00 Uhr stattfinden soll: Roter Demozug vom Schützenplatz und Grüner Demozug mit internationalistischem Block vom Küchengarten (Linden-Nord) aus.

Aufruf übernommen von: Kampagne TATORT Kurdistan
http://tatortkurdistan.blogsport.de/
tatort_kurdistan [at] aktivix.org

Aufruf zur bundesweiten Großdemonstration in Berlin am 3. März 2018

Gemeinsam gegen die türkischen Angriffe auf Afrin!

Seit dem 20. Januar 2018 greift das türkische Militär gemeinsam mit salafistischen bzw. dschihadistischen Gruppierungen das Gebiet Afrin in Rojava/Nordsyrien an. KurdInnen muslimischen, alevitischen und ezidischen Glaubens stellen die Bevölkerungsmehrheit Afrins. Darüber hinaus ist es Heimat christlicher AssyrerInnen und syrischer AraberInnen sowie vereinzelt ArmenierInnen. Die Stadt Afrin mit ihren umliegenden Dörfern im äußersten Nordwesten Syriens konnte seit Beginn des Kriegs trotz wiederholter Angriffe durch die Nusra-Front, den Islamischen Staat (IS) oder andere islamistische Gruppen sowie das türkische Militär relative Stabilität und den Frieden bewahren. Mehr noch wurde Afrin v.a. ab 2015 für Hunderttausende Binnenflüchtlinge aus Aleppo und den umliegenden Gebieten trotz Embargo und Isolation ein sicherer Hafen. Bis jetzt. Denn die türkische Armee und verbündete Salafisten bzw. Dschihadisten unter dem Label der Freien Syrischen Armee (FSA) greifen momentan nicht nur Flüchtlinge gezielt an, sondern verursachen auch neue Fluchtbewegungen.

Bei den vom türkischen Militär geführten Angriffen vom Boden und aus der Luft sind bis dato [Stand: 6. Februar 2018] 148 ZivilistInnen, darunter 17 Kinder, getötet worden. Die Zahl der Verwundeten liegt momentan bei 365. Bei einem großen Teil dieser zivilen Opfer handelt es sich um syrische Binnenflüchtlinge. Gezielt werden zivile Wohngebiete mit Artillerie und aus der Luft bombardiert, ganze Dörfer dem Erdboden gleichgemacht und systematisch Infrastruktur, wie Wasseraufbereitungsanlagen, zerstört. Videoaufnahmen belegen Kriegsverbrechen wie die Leichenschändung der YPJ-Kämpferin Barin Kobane als auch Folter und Misshandlung von gefangenen KämpferInnen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten und verschleppten ZivilistInnen.

Das türkische Militär führt gemeinsam mit Islamisten, die sich dem Label FSA bedienen, einen Angriffskrieg gegen ein Gebiet, das innerhalb der syrischen Staatsgrenzen liegt. Der türkische Überfall mit dem Ziel, Afrin zu besetzen und ethnische Säuberungen durchzuführen, stellt einen klaren Völkerrechtsbruch dar und muss auch so benannt und verurteilt werden. Hinzu kommt, dass der NATO-Partner Türkei und seine islamistischen Verbündeten diese Verbrechen mit deutschen Leopard-II-Panzern und Waffen begehen. Mit diesen Waffen aus deutscher Produktion wird nicht nur die Zivilbevölkerung bekämpft, sondern auch jene Frauen und Männer, die aufopferungsvoll den IS in ihrer Hochburg Rakka, in Kobanê und anderen Orten besiegt und somit auch unsere Sicherheit in Deutschland verteidigt haben.

Afrin ist eines der drei demokratisch selbstverwalteten Gebiete, die die Demokratische Föderation Nordsyrien umfasst. Seit 2012 wird hier das Projekt des Demokratischen Konföderalismus trotz Krieg und Embargo aufgebaut. Dieses strebt die gleichberechtigte Selbstverwaltung und demokratische Selbstbestimmung von Ethnien, Religionen und Geschlechtern an. Unter der Führung von Frauen findet ein Aufbruch statt, der für die gesamte Region richtungsweisend sein und ein Lösungsmodell für jahrzehntealte Konflikte darstellen kann. Dieses Projekt, das Hoffnung auf ein friedliches und demokratisches Syrien macht und einen positiven Effekt auf die gesamte Region haben kann, verdient unsere Unterstützung. Die türkischen Angriffe jedoch unterhöhlen die Chance auf eine baldige Lösung im syrischen Konflikt, sie destabilisieren die gesamte Region weiter, führen zu noch mehr Leid und Flucht. Vor allem die verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen in Afrin sind ernsthaft mit der Gefahr eines Völkermords konfrontiert.

In der Türkei selbst werden alle Menschen, die sich gegen diesen Krieg und für Frieden aussprechen, als Terrorist und Vaterlandsverräter abgestempelt. Bisher sind mehr als 600 Menschen in der Türkei verhaftet worden, weil sie sich öffentlich oder auf sozialen Medien gegen den Angriffskrieg auf Afrin ausgesprochen haben. Auch deshalb ist es von großer Bedeutung, dass wir unsere Stimme gegen Erdogans Krieg erheben.

Als Bündnis für Demokratie und Frieden in Afrin rufen wir zur breiten Solidarität auf und fordern von der Bundesregierung:

  1. Sofortige Maßnahmen, insbesondere auch auf UNO-, EU- und NATO-Ebene, für die Beendigung des völkerrechtswidrigen Angriffs des türkischen Militärs auf Afrin
  2. Sofortiges Ende deutscher Rüstungsexporte in die Türkei und sonstige autokratische Regime
  3. Politischen und diplomatischen Einsatz für die Wiederaufnahme der 2015 abgebrochenen kurdisch-türkischen Friedensgespräche
  4. Die Anerkennung der Demokratischen Föderation Nordsyrien und Unterstützung der demokratischen Selbstverwaltungen
  5. Humanitäre Hilfe für den Kanton Afrin, insbesondere für Verwundete und Flüchtlinge

Um unseren Forderungen Nachdruck zur verleihen, rufen wir dazu auf, gemeinsam für Demokratie und Frieden in Afrin auf die Straße zu gehen und gegen die türkische Aggression zu protestieren. Alle demokratischen Institutionen und Verbände, Anti-Kriegs-, Ökologie- und Frauenbewegungen, Gewerkschaften sowie Einzelpersonen sind eingeladen, unseren Aufruf zu unterstützen und zu verbreiten.

03.03.2018 (Samstag)

Bündnis für Demokratie und Frieden in Afrin

https://friedenafrin.wordpress.com/

Frieden für Afrin

Gemeinsam ein Zeichen setzen gegen den Krieg!

Seit dem 19. Januar führt die Türkei einen Angriffskrieg gegen die
Region Afrin in Nordsyrien durch. Mit Hilfe von islamistischen Milizen
greift die türkische Armee ein Gebiet an, das bislang vom Krieg
weitgehend verschont geblieben war. Kurd*innen und Araber*innen,
Ezid*innen, Alevit*innen und Suryoye (aramäische Christ*innen) lebten
dort bislang friedlich zusammen, Tausende Flüchtlinge aus anderen Teilen
Syriens fanden dort Zuflucht. Durch die türkischen Bombardements sind
bislang Hunderte Zivilist*innen getötet worden. Und auch im eigenen Land
geht der türkische Präsident Erdoğan gegen Kritiker*innen des Krieges
vor, etliche hundert Menschen wurden bislang aufgrund kritischer
Äußerungen zum Krieg verhaftet.

Die Bundesrepublik vermeidet es, eine klare Haltung gegen diesen
völkerrechtswidrigen Krieg einzunehmen und sich für den Frieden in der
Region einzusetzen. Dabei sind es auch deutsche Panzer, mit denen die
türkische Armee gegen die mehrheitlich kurdische Bevölkerung in
Nordsyrien vorgeht.

Wir sagen: Stoppen wir diesen Irrsinn! Lasst uns gemeinsam ein Zeichen
gegen den Wahnsinn des Krieges setzen: Frieden für Afrin, für Rojava,
für Syrien! Kommt zur Demonstration und anschließenden Lichterkette um
die Alster:

Samstag, 24.2.2018: 16 Uhr Demonstration, Hauptbahnhof – 17.30 Uhr
Lichterkette um die Binnenalster